Mo 07.10.2019 ● 19:00
Literatur und Einfühlung
Konzept und Moderation: Johanna Öttl, Magdalena Stieb
Autor*innen: Rosemarie Poiarkov, Daniel Wisser
Im ersten Teil der Debatte diskutiere ich in der Alten Schmiede unter der Leitung von Johanna Öttl mit Rosemarie Poiarkov
Ort: Literarisches Quartier, Alte Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
https://www.alte-schmiede.at/programm/2019-10-07-1900/
Empathie ist heute ein vielbenutzter Begriff – Barack Obama beklagte bereits 2006 in einer Rede ein Empathiedefizit in gegenwärtigen Gesellschaften, das es zu bekämpfen gelte. Im Gegensatz zu politisch folgenloser Empathie fordert Theatermacher Milo Rau jedoch politisches Handeln und gelebte Solidarität. Ist Literatur eine Schule des Mitgefühls? Kann und soll Empathie mit literarischen Figuren und Geschichten so etwas überhaupt bewirken? Und mit wem soll man eigentlich Empathie haben – mit sozial schwächeren oder kranken Menschen, damit wir uns besser fühlen? Daniel Wisser stellt fest, dass es in Literaturdiskussionen immer unerlaubt gewesen ist, AutorIn und ErzählerIn gleichzusetzen – und doch haben Fiktionslosigkeit, wahre Begebenheit und Reality viele Diskurse der letzten 30 Jahre beherrscht. Wie Empathie in Literatur formal umgesetzt werden kann und wie ein Koordinatensystem literarischer Einfühlung aussehen könnte, diskutieren Daniel Wisser (Königin der Berge) und Rosemarie Poiarkov (Aussichten sind überschätzt) im konstruktiven Streitgespräch.
Veranstaltung in Kooperation mit Literaturforum Leselampe Salzburg: Dort diskutiert Daniel Wisser zum gleichen Thema am 15. Oktober mit Tanja Paar (Die Unversehrten). Daniel Wissers Essay zum Thema lesen Sie vorab am 28.9. im Spectrum der Tageszeitung Die Presse.