Willkommen

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Spätabends läutete es noch bei Familie Öhlzweig. Zwei Herren in Anzügen, die sich als Regierungsbeamte ausgaben, traten ein und blieben lange im Vorzimmer stehen. Es sei ihnen mitgeteilt worden, sagte der erste Mann, dass aus der Wohnung der Familie Öhlzweig regelmäßig Musik zu hören sei. Herr und Frau Öhlzweig schickten die beiden Kinder auf ihr Zimmer. Es sei der Dame und dem Herren hoffentlich bekannt, sagte der zweite Mann, dass in der derzeitigen Situation alle Staatsbürger für unbestimmte Zeit freiwillig auf Musik, Vergnügungen und Zusammenkünfte verzichteten. Herr Öhlzweig versicherte, dass außer zum Zweck der Musikerziehung der Kinder keine Musik in der Wohnung gemacht worden sei. Er hoffe nicht, sagte der zweite Mann und zeigte dabei auf eine leere Weinflasche in einem Korb, in dem die Öhlzweigs Altglas sammelten, dass jene Flasche in den letzten beiden Monaten getrunken worden sei. Als die beiden Männer sich, wie sie betonten, fürs Erste verabschiedeten, sagte der erste Mann, indem er auf die Fußmatte vor der Wohnungstüre zeigte, zu Herrn Öhlzweig: »Und vielleicht besorgen Sie sich eine Fußmatte, die nicht ausgerechnet die Aufschrift WILLKOMMEN trägt.«