Schach

Schach

 

Vor dem Finale der Go-Meisterschaft der Stadt Yonago in der Präfektur Tottori bat man den Spieler Taniguchi-san nach einer Trauerminute ein paar Worte über den zwei Tage zuvor unerwartet verstorbenen Kollegen Ueno-san zu sagen, der die Meisterschaft mehrere Male gewonnen hatte. Der frühe Tod von Ueno-san, begann Taniguchi seine Rede, sei leider viel zu spät eingetreten, in einer Zeit nämlich, in der die Würde und moralische Schönheit des Go von einer Generation rücksichtsloser und selbstgerechter Spieler bereits in den Dreck gezogen worden war. Die provokanten, bedrohlichen Gestalten, die einem Turnierspieler heute gegenübersäßen und ihn durch bedrohliche Gesten, mit an ihren Wangen herabrinnendem Ohrenschmalz, durch nervöse Bewegungen und ihrem lautlosen Schreien in seiner Konzentration zu stören suchten, hätten aus der Würde des Sports eine Unwürde gemacht. Einer der Zuhörer hob bei diesen Worten verstört eine Augenbraue. Wahrscheinlich versuchten diese sogenannten Turnierspieler, so Taniguchi weiter, das Go-Spiel ohnehin zu verdrängen, abzuschaffen und durch ein anderes Spiel zu ersetzen. Wahrscheinlich präferierten sie dieses Schach, einen Sport, der außer Asymmetrie – Asymmetrie auf dem Spielbrett und Asymmetrie auch in den Köpfen der Spieler – weiter nichts zu bieten habe; einen Sport, dessen Weltmeister allesamt dem Wahnsinn verfallen seien; einen Sport, währenddessen Ausübung sogenannte Großmeister Kefir schlürften; einen Sport, den Atommächte zu bestialischen Schaukämpfen gemacht hätten, nur um dabei andere Atommächte zu besiegen und zu erniedrigen.