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0 1 2

0 1 2

Roman

(Null Eins Zwei)

Hardcover mit Schutzumschlag, 448 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN 978-3-630-87708-2
Luchterhand Verlag (München) 2023

https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/0-1-2/Daniel-Wisser/Luchterhand-Literaturverlag/e607152.rhd

Der neue Roman von Daniel Wisser: »eine der spannendsten Stimmen der österreichischen Gegenwartsliteratur« (SZ)

Vor dreißig Jahren verstorben, bekommt der Computerentwickler Erik Montelius ein zweites Leben geschenkt: Als erster Patient weltweit wird er aus der kryonischen Konservierung geholt. Fortan sieht er sein Dasein nicht in Leben und Tod geteilt, sondern in erstes Leben, zweites Leben und Tod. Doch auch im zweiten Leben ist die Welt keine bessere: Seine Frau hat seinen Geschäftspartner geheiratet – der hat zudem Eriks Ideen geklaut. Die Menschen tragen Masken über Mund und Nase, wischen auf tragbaren Computern herum und haben die Visionen von einer gerechten und umweltfreundlichen Gesellschaft aufgegeben. Erik hat nichts, kein Geld, kein Zuhause, nicht einmal einen Ausweis. Aber er hat einen Verdacht, wem er seinen ersten Tod zu verdanken hat. Und er hat einen Buchvertrag und damit die Gelegenheit, die Wahrheit ans Licht zu bringen …

Liebe Einmalgeborene Eingeborene, es nützt nichts, Sie müssen es ein zweites Mal versuchen! Das Immergleiche passiert immer wieder, es schaut nur jedes Mal anders aus. Aus diesem Buch können Sie erfahren, was passiert ist, während Sie tot waren. Uns sagt es hier Daniel Wisser, lesen Sie es, sonst versäumen Sie was! Und wenn Sie rechnen können, wissen Sie auch, wieviel es geschlagen hat.

Elfriede Jelinek

Daniel Wisser gehört jedenfalls zu den wenig zeitgenössischen Autoren deutscher Sprache, die über Seiten hinweg Pointen liefern, ohne ins Seichte abzudriften.

Carsten Otte (Exlibris)

https://oe1.orf.at/programm/20231126/740280/Hier-Jetzt-Sofort

Mit 0 1 2 ist Daniel Wisser ein höchst vergnüglicher, formal gewiefter, zugleich politisch brisanter Gegenwartsbefund gelungen.

Katja Gasser (ORF/Zeit im Bild 1)

Es ist drei Jahrzehnte her, dass ich von dem Psychologen James H. Bedford hörte, der sich am Ende seiner Tage verzweifelt fragte, wie er seinen Tod werde überleben können. Als er im März 1967 starb, war er der erste Mensch, der sich auf minus 196 Grad tieffrieren ließ. Der österreichische Schriftsteller Daniel Wisser hat 2023 in seinem scharfsinnigen und geistreichen Roman „012“ durchgespielt, wie es einem Menschen ergehen mag, der nach dreißig Jahren aufgetaut und in ein zweites Leben geschickt wird, und sein Romanheld erfährt, dass wiedergeboren zu werden auch nicht das reine Vergnügen ist.

Karl-Markus Gauß (Süddeutsche Zeitung)

https://www.sueddeutsche.de/meinung/bedford-gefrierfach-kryonik-zack-kass-seegurken-1.6321943

Mit Montelius schafft Wisser eine ambivalente Figur, die sich weder von der Gegenwart noch der Vergangenheit vereinnahmen lässt. Neben Beatles-Exegese und der ins Hysterische überzeichneten Familiendynamik erzählt Wisser federleicht, mit Witz und Verve, von der Gegenwart und von einem, der auszog, um zum zweiten Mal zu leben, ohne Rücksicht auf Verluste.

Johanna Lenhart (Die Presse)

https://www.tagesspiegel.de/kultur/daniel-wissers-roman-o-1-2-das-gluck-und-das-pech-eines-wiederauferstandenen-10436818.html

Wissers Roman erzählt von einer binär gepolten Gesellschaft, die drängende Probleme nicht bewältigt, weil sie einen anderen, einen dritten Lösungsweg weder erkennt noch einzuschlagen für möglich hält. Ganz anders der Protagonist der Geschichte: Kaum ist er wieder unter den Lebenden, arbeitet er die Lügengeschichten des kriegstraumatisierten Vaters auf, um selbst jenseits der elterlichen Verstrickungen ein ehrliches Familienmodell leben zu können.
Dieser Erzählstrang überrascht dann auch mit einer ernsten Tonalität, die insgesamt gut zur Entwicklung der Figur passt: Erik erkennt, dass sich Freiheit nur im verantwortungsvollen Miteinander realisieren lässt.

Carsten Otte (Tagesspiegel)

https://www.tagesspiegel.de/kultur/daniel-wissers-roman-o-1-2-das-gluck-und-das-pech-eines-wiederauferstandenen-10436818.html

Er zählt zu den originellsten Autoren Österreichs: In seinen Bestsellern kombiniert Daniel Wisser Gesellschaftskritik, launige Beziehungskisten und dramaturgische Kniffe. Ging es im Buchpreis-prämierten Roman Königin der Berge um den Tod, folgt nun die Wiederauferstehung. Sein neues Buch 0 1 2 handelt von einem, der ein zweites Leben geschenkt bekommt. Wobei 0 1 2 ein klassischer Schelmenroman ist, der – in Dialog mit einer Ghostwriterin formuliert – als Autobiografie daherkommt, manchmal böse, oft komisch, immer sprühend vor Ideenreichtum.

Alice Pfitzner, Paula Pfoser (ORF/Topos)

https://topos.orf.at/archive-des-schreibens-daniel-wisser100

Der neue Daniel Wisser, ein politisches Buch? Gewiss! Unsere Gesellschaft steht auf dem Prüfstand. Sie gibt keine gute Figur ab in diesem Spiel der Egoismen und Fest der Lebenslügen.

Anton Thuswaldner (FURCHE)

Daniel Wisser legt in seinem neuen Roman einen genau beobachteten, bitterbösen Befund der Gegenwart vor, der mit viel Lust an der Satire bis in ein Asylantenheim führt.

Marianne Fischer (Kleine Zeitung)

https://www.kleinezeitung.at/kultur/6324762/Buch-der-Woche_Daniel-Wisser-und-der-Mann-der-aus-dem-Eis-kam

Schlau, komplex, trotzdem unkompliziert ist dieses freche Buch.

Barbara Beer (Kurier)

https://kurier.at/kultur/buch/daniel-wisser-wer-zweimal-lebt/402595604

Gewitzter und gefinkelter hat sich noch selten eine literarische Figur aus dem Staub gemacht.

Judith Hoffmann (Ö1/Morgenjournal)

Doch wie lebt es sich als Toter, der doch wieder lebt, unter alle jenen, denen diese Erfahrung gänzlich fremd ist? Der u.a. mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnete Wisser hat aus einer simplen Idee einen Roman mit großem Nachhall geschrieben.

ÖSTERREICH

Daniel Wisser ist ein sehr flüssig zu lesender Roman über unsere Zeit gelungen. Mit scharfer Beobachtungsgabe zeigt er die Verwerfungen unseres Daseins auf. Der phantastische Plot ist nur die Folie, um Spießertum und Gedankenlosigkeit sichtbarer zu machen.

Helmut Schneider (Wiener Bezirksblatt)

https://wienerbezirksblatt.at/das-zweite-leben-des-erik-montelius-buchtipp-von-helmut-schneider/

»Die Familie – so wollen es die Verbrecher, die man die normalen Menschen nennt – geht niemand etwas an.« Die aktuelle Sprengkraft dieses Satzes konnte der Autor beim Schreiben noch nicht erkannt haben.

Konrad Holzer (Buchkultur)

0 1 2 versteht es immer wieder zu überraschen. Im Gegensatz zur Hauptfigur kann man als lesende Einwegexistenz also immer wieder konstatieren: Einmalig!

Salzburger Nachrichten

https://www.sn.at/kultur/literatur/0-1-2-daniel-wisser-holt-einen-toten-zurueck-ins-leben-145216174

In 0 1 2 versucht der wiedergeborene Protagonist, den eigenen Tod aufzuklären. Das ist witzig, mitunter boshaft, klar zeitkritisch und raffiniert gebaut. Das Buch ist vieles in einem. Es ist aber auch ein ernüchternder Beziehungsroman und ein desillusionierender Gegenwartsbefund.

APA

Ein wirklich originelles Lesevergnügen.

Kronen Zeitung

0 1 2 ist ein sehr kluger Roman mit vielen Zwischentönen und hat mit Erik Montelius einen der interessantesten, witzigsten und sympathischsten Protagonisten dieses Bücherjahres.

Veronika Hofeneder (Literaturhaus Wien)

http://www.literaturhaus.at/index.php?id=13948&L=634

Daniel Wisser greift einmal mehr genial nach Mensch und Sinn und begeistert in mitreißender Erzählkraft und tiefgründiger Gesellschaftskritik!

Walter Pobaschnig

https://literaturoutdoors.com/2023/10/02/0-1-2-daniel-wisser-roman-luchterhand-verlag/

Famos erzählt.

NEWS

Flüssig erzählen kann Wisser, das muss man ihm lassen.

Michael Wurmitzer (Der Standard)

Buchpremiere: Unter dem Fußboden – kabinetttheater

Mo 18.03.2024 ● 19:00

Buchpremiere

Daniel Wisser

Unter dem Fußboden

Eintritt frei

Ort: kabinetttheater, Porzellangasse 49, 1090 Wien

http://www.kabinetttheater.at/

Geschichten, die sich mit bestechender Logik entwickeln, landen unvermeidlich im Absurden und im Wahnsinn. Unter dem Fußboden sind, wie jeder weiß, Abgründe zu vermuten; falls sich dort gar nichts befindet, umso schlimmer für die Wirklichkeit. Ich kenne mich ja nicht aus, aber ich glaube, man kann all diese zufälligen Verhängnisse auch als Witz bezeichnen. In Daniel Wissers Geschichten steckt er jedenfalls. Und wie.

Thomas Stangl

Der eigentümliche Zauber, den Daniel Wissers kurze Prosatexte auf mich ausüben, hängt wohl zusammen mit der witzigen Disproportion zwischen der Exaktheit, mit der Zahlen, Fakten, Details etc. einerseits und sogar bedeutende Persönlichkeiten und Ereignisse andererseits angeführt werden. Die tragikomischen Helden Wissers löschen ihre Namen aus, bleiben ungehört, werden weitgehend unsichtbar oder gleich von vorneherein nicht bemerkt.

Robert Pfaller

Daniel Wisser verfasst seit Jahren Prosa-Miniaturen, denen häufig eine epische Dimension innewohnt. Diese reizvolle dramaturgische Diskrepanz findet sich auch im jüngsten Buch, der Sammlung Unter dem Fußboden, erschienen im Klever Verlag. Den Kern dieser Roman-Miniaturen bildet in aller Regel eine historische Person, die durch ihre Motivation und bedingt durch geschichtliche Widrigkeiten in ein beispiellos tragikomisches Fiasko hineinstolpert. Dabei ist es gerade der berichtende Ton, der die Fallhöhe der Helden beträchtlich vermehrt. Denn Wisser arrangiert meist akkurat recherchierte Daten und Fakten, benennt Details und schafft damit einen Gestus der Nachrichtenvermittlung. Der nüchtern anmutende Vortrag prallt auf Geschehnisse, die lapidar vom grotesken Scheitern erzählen.

Alexander Peer

http://www.literaturhaus.at/index.php?id=12754

Es geht um die Mühen und Anstrengungen, mit denen die Menschen versuchen, Bedeutsamkeit und Einmaligkeit in ihre Leben zu zwingen und Ihre Ängste und Leerläufe zu kaschieren. Diese Anstrengungen wollen tapfer gelebt, und, da sie nicht selten vergeblich, wahnwitzig oder einfach unsichtbar und unbeachtet sind, ebenso tapfer protokolliert werden. Wisser treibt ein so perfides wie poetisches Unwesen mit den Gesetzen der Logik, bei dem in einem höreren Sinn alles plausibel bleibt.

Evelyne Polt-Heinzl, DIE FURCHE

Wisser zeigt Protagonisten, die grandios scheitern, ihre Bemühungen stellen sich als vergeblich heraus. Die seltsamsten Begebenheiten werden in nüchternem Ton festgehalten, mit Zahlen und Fakten ausgeschmückt, was die Absurdität steigert. Gerade diese ironische Diskrepanz, gepaart mit auffälliger Detailverliebtheit, steht in hartem Kontrast zu den tragikomischen Begebenheiten. Eine eigenwillige Mischung, die diese Erzählungen so bemerkenswert macht.

Stefanie Krejci, profil

Kuriose Begebenheiten, absurde Wendungen sowie höherer Nonsens sind häufig zu finden in Daniel Wissers Kürzesterzählungen, die je eine Buchseite einnehmen. Kein Wort für Blau zeigt, wie groß die Welt und wie zusammenhanglos vieles ist. Und doch stellt Wisser immer wieder unerwartete Verbindungen her. Erfrischende Lektüre.

Sebastian Fasthuber, FALTER