Frau Schmidt

Frau Schmidt

 

Auf einer Dienstreise schrieb der Handlungsreisende Schmidt folgende Zeilen:

Ich sitze hier im Parkhotel.
Der Abend, der verging sehr schnell,
trotz des Films mit Überlänge;
Du, die Schönste in der Menge.

Dann in der Stadt zwei kleine Bier
und auf dem Handy zeigst du mir,
die Große ist schon richtig groß,
Frau Schmidt!

Du siehst mich an. Ich seh’ dich an.
Du nimmst die letzte Straßenbahn.
Zwei Küsschen und ich sag’ kein Wort.
Die Türe schließt, dann bist du fort.

Die Straßenbahn verschwindet schnell.
Ich geh’ zu Fuß zum Parkhotel.
Ich hätte gern noch was gesagt,
Frau Schmidt!

Frau Schmidt! Frau Schmidt!
Ich bin noch nicht besoffen.
Die Bar hat noch offen.
Kommst du mit?

Morgen auf die Autobahn,
weiterfahren, in Staus enden!
In der Stadt, in die ich fahr’,
gibt es Schmidts zu Tausenden.

Aber, jedoch, was nützt das mir,
so denke ich beim dritten Bier.
Ich trink’ noch eins und denk’ an dich,
Frau Schmidt!

Frau Schmidt! Frau Schmidt!
Ich bin noch nicht besoffen.
Ich hätt’ dich gern getroffen,
Frau Schmidt!

Ich habe auch schon einen Plan:
ein Haus, was heißt, ein Schloss am Land,
mit Kino, mit Hotel, mit Bar
dort wohnen wir dann tausend Jahr’.

Und immer, wenn du mich ansiehst,
und immer, wenn ich dich anseh’,
dann flüstere ich in dein Ohr,
Frau Schmidt:

Frau Schmidt! Frau Schmidt!
Jetzt bin ich sehr besoffen.
Ich hätt’ dich gern getroffen,
Frau Schmidt!

Frau Schmidt! Frau Schmidt!
Jetzt bin ich sehr besoffen.
Wo immer du auch hingehst,
nimm mich mit!

Morgen in der alten Welt
wird wieder hin- und her gemailt.
Du freust dich auf das nächste Mal,
Frau Schmidt!